Fünf Fallstudien beschreiben, wie duale Studiengänge in Unternehmen der Chemischen Industrie organisiert werden, welchen Stellenwert sie in der Personalpolitik der Unternehmen haben und welche Regelungsfragen sich für die Mitbestimmung ergeben.
Immer mehr Fachhochschulen und einige Universitäten bieten akademische Studiengänge in dualer Kooperation mit Betrieben an. Vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln wurden 831 Dekane und Fachbereichsleiter zur Durchführung dualer Studiengänge, in denen das Studium phasenweise im Unternehmen und in der Hochschule stattfindet, befragt. Insgesamt konnten 41 duale Studiengänge ermittelt werden. Alles Wissenswerte über Hochschulen, Ansprechpartner, kooperierende Unternehmen, Aufnahmebedingungen, Termine, Studieninhalte und Abschlüsse etc. bietet dieser Studienführer. (PHF/übern.)
Inhaltsangabe: Die demographische Veränderung der deutschen Bevölkerung ist ein seit langem in den Medien bezüglich seiner gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Folgen diskutiertes Thema. In Verbindung mit dem Arbeitsmarkt wird die voraussichtliche strukturelle Änderung des Erwerbspersonenpotenzials kritisch gesehen, da diese zusammen mit dem sich abzeichnenden steigenden Bedarf der Unternehmen an hoch qualifizierten Arbeitskräften vermutlich zu einem langfristigen Mangel an Fach- und Führungskräften führen wird. Betriebliche Folgen dieser Entwicklung können zum Beispiel Probleme bei der Umsetzung betrieblicher Vorhaben sowie die drastische Erhöhung von Personalbeschaffungskosten bei Rekrutierungen hoch qualifizierter Arbeitskräfte auf dem externen Arbeitsmarkt sein. In der Literatur wird diese Problematik derart aufgegriffen, dass Forderungen nach einer Änderung der bisherigen betrieblichen Personalpolitik geäußert werden – diese zeichnet sich derzeit zwar in der Mehrheit der Unternehmen durch ein existierendes Problembewusstsein, jedoch weniger durch die Ergreifung von Gegenmaßnahmen aus. Die in der Literatur unterbreiteten Maßnahmenvorschläge zur betrieblichen Vorbereitung auf Konsequenzen des demographischen Wandels schließen verschiedene Möglichkeiten ein wie z. B. die verstärkte Qualifizierung älterer Mitarbeiter oder die Intensivierung des Ausbildungsengagements. Diese Arbeit nimmt die eingangs genannten Aspekte auf, indem sie die Relevanz dualer Studiengänge an Berufsakademien im strategischen Personalmanagement unter dem Aspekt des prognostizierten Fach- und Führungskräftemangels versucht zu ergründen. Dieser Fragestellung widmet sich die vorliegende Arbeit aus einer ökonomischen Perspektive mittels einer Fallstudienanalyse in zwei Unternehmen und der Betrachtung folgender Aspekte: Erfolgt in den untersuchten Unternehmen eine Auseinandersetzung mit möglichen betrieblichen Konsequenzen des demographischen Wandels und wie gestaltet sich die Auseinandersetzung im Detail? Welche Einschätzung liegt bzgl. der Entwicklung des Personalbedarfs und möglicher Bedarfsdeckungsprobleme vor? Liegt eine strategische [das heißt, langfristige, pro-aktive und sich auf externe Einflussfaktoren einstellende] Maßnahmenplanung zur Vorbereitung auf mögliche betriebliche Folgen des demographischen Wandels vor und wie gestalten sich diese Maßnahmen? Diese Aspekte werden vor allem wegen der in der Literatur dargestellten Relevanz der strategischen Ausrichtung unternehmerischer beziehungsweise insbesondere personalwirtschaftlicher Maßnahmen für die langfristige betriebliche Bestandssicherung untersucht. Im Rahmen der Maßnahmenbetrachtung interessiert vor allem die Einschätzung der Unternehmen zu der zukünftigen Bedeutung von Maßnahmen der Personalentwicklung vor dem Hintergrund der Konsequenzen des demographischen Wandels. In der Literatur wird diesbezüglich unter anderem auf duale Studiengänge verwiesen, die als eine Möglichkeit der Führungskräftenachwuchs-Rekrutierung dargestellt werden, um frühzeitig Leistungspotenziale an das Unternehmen binden und eine teilweise Loslösung von dem externen Arbeitsbeschaffungsmarkt für hoch qualifizierte Arbeitskräfte erreichen zu können. Die Untersuchung ergündet deshalb die betriebliche Relevanz der von beiden Unternehmen angebotenen dualen Studiengänge an Berufsakademien. Betrachtet wird zum einen die aktuelle Wahrnehmung der Unternehmen zu Vorteilen, die sie aus BA-Studiengängen ziehen. Zum anderen interessiert die strategische Bedeutung dieser Studiengänge als Element der Führungskräftenachwuchs-Sicherung. Die Fokussierung auf die BA resultiert u. a. daraus, dass diese im Vergleich zu anderen Institutionen des Tertiären Bereichs, auf den sich diese Arbeit konzentriert, die höchste Beteiligungsrate von Unternehmen in Deutschland vorweisen. Der Tertiäre Bereich wurde gewählt, um eine Vergleichsebene zu erhalten für die betrachtete Rekrutierung von Hochschulabsolventen und die Nachwuchssicherung über BA-Studiengänge. Jedoch ist diese Arbeit nicht fokussiert auf eine institutionell vergleichende Diskussion im Tertiären Bereich. Zusammenfassung: Zusammengefasst ist die Zielsetzung dieser Arbeit die Betrachtung unternehmerischer Aktivitäten zur Vorbereitung auf mögliche Probleme der Personalbedarfsdeckung. Diese können u. a. Folge von Auswirkungen des demographischen Wandels auf den Arbeitsmarkt sein. Fokussiert wird auf die praktische Relevanz dualer Studiengänge an BA unter strategischen Gesichtspunkten – es erfolgt eine Ergründung der betrieblichen Praxis, ob dieses Instrument tatsächlich der Vorbereitung auf mögliche Beschaffungsprobleme bei FFK entgegenwirken kann, indem potenzielle Führungskräfte betrieblich "aufgebaut" werden. Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass diese Arbeit keine Grundlage für eine Theorieentwicklung schaffen will wegen der zu geringen Stichprobengröße. Gang der Untersuchung: Die empirische Untersuchung dieser Arbeit wird über eine in Teil I erfolgende Darstellung theoretischer Grundlagen thematisch eingeleitet. Kapitel 1 widmet sich der strategischen Personalarbeit und fokussiert auf die strategische Personalplanung. Im Rahmen der Darstellungen zur strategischen Personalplanung erfolgt eine detaillierte Betrachtung der Personalbedarfsdeckung über die Personalbeschaffung bzw. PE. Kap. 2 vermittelt zunächst einen Eindruck über duale Studiengänge im Tertiären Bereich und ihre grundsätzlichen Charakteristika. Diese allgemeinen Darstellungen bilden die Grundlage für eine nähere Betrachtung der Institution BA als Anbieter dualer Studiengänge. Es wird darauf hingewiesen, dass im Folgenden auf duale Studiengänge fokussiert wird, die Elemente einer betrieblichen Ausbildung mit einem Studium an einer Institution des Tertiären Bereichs verbinden. Kap. 3 bildet die thematische Synthese der ersten beiden Kapitel, indem unter dem Aspekt der Entwicklungen des Arbeitsmarktes infolge der demographischen Entwicklung zunächst Prognosen zur Erwerbspersonenpotenzial-Entwicklung bis zu dem Jahr 2015 dargestellt werden. Lösungsansätze der Literatur und Beispiele der Unternehmenspraxis zur Abschwächung des in diesem Kapitel skizzierten FFK-Mangels werden näher betrachtet, wobei der Fokus auf Lösungsansätzen im Bereich der PE, insbesondere der dualen Studiengänge liegt. Teil II dieser Arbeit, dargestellt durch Kap. 4, befasst sich mit der empirischen Untersuchung. Es wird die dieser Arbeit zugrunde liegende Fallstudienanalyse als Element der qualitativen Sozialforschung sowie das zur Analyse der Fälle (in dieser Arbeit durch drei Interviews dargestellt) genutzte Verfahren vorgestellt. Es folgt eine Beschreibung des methodischen Vorgehens im Rahmen der Untersuchung; die Ergebnisse dieser Untersuchung bilden den Abschluss des Kapitels – sie werden zunächst einzelfallbezogen und anschließend fallübergreifend dargestellt. Teil III bildet den Abschluss der Arbeit, indem zum einen in Kap. 5 die im Rahmen der Untersuchung ermittelten Ergebnisse hinsichtlich der Fragestellung näher erörtert und in den aktuellen Forschungsstand eingebettet werden. Zum anderen erfolgt ein Ausblick.
Der Wandel in der Arbeitswelt stellt veränderte und immer höhere Anforderungen an Nachwuchskräfte, die auch neue Strategien in der Ausbildung erforderlich machen. Die Berufsausbildung wird dieser Entwicklung zum einen durch Zusatzqualifikationen während der Berufsausbildung gerecht, mit deren Hilfe Ausbildungsinhalte vertieft oder erweitert, aber auch Brücken zu Schulabschlüssen und zur Weiterbildung geschlagen werden. Zum anderen findet über duale Studiengänge eine Verknüpfung von Berufsausbildung und Studium statt. Die vorliegende Studie liefert erstmalig einen umfassenden Überblick über solche innovativen Qualifizierungsansätze und hochwertigen Ausbildungsmodelle innerhalb der dualen Berufsausbildung und analysiert die in der Praxis erprobten Modelle. Hieraus werden aktuelle Qualifikationstrends in der höherwertigen Berufsausbildung abgeleitet und Rückschlüsse auf bildungspolitische Erfordernisse und Handlungsoptionen gezogen. Die Ergebnisse wurden ganz überwiegend auf der Grundlage einer Auswertung der Inhalte der Datenbank AusbildungPlus gewonnen, die vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) betreut und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird.
Der Wandel in der Arbeitswelt stellt veränderte und immer höhere Anforderungen an Nachwuchskräfte, die auch neue Strategien in der Ausbildung erforderlich machen. Die Berufsausbildung wird dieser Entwicklung zum einen durch Zusatzqualifi kationen während der Berufsausbildung gerecht, mit deren Hilfe Ausbildungsinhalte vertieft oder erweitert, aber auch Brücken zu Schulabschlüssen und zur Weiterbildung geschlagen werden. Zum anderen fi ndet über duale Studiengänge eine Verknüpfung von Berufsausbildung und Studium statt. Die vorliegende Studie liefert erstmalig einen umfassenden Überblick über solche innovativen Qualifi zierungsansätze und hochwertigen Ausbildungsmodelle innerhalb der dualen Berufsausbildung und analysiert die in der Praxis erprobten Modelle. Hieraus werden aktuelle Qualifi kationstrends in der höherwertigen Berufsausbildung abgeleitet und Rückschlüsse auf bildungspolitische Erfordernisse und Handlungsoptionen gezogen. Die Ergebnisse wurden ganz überwiegend auf der Grundlage einer Auswertung der Inhalte der Datenbank AusbildungPlus gewonnen, die vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) betreut und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird. ; Changes in work processes are placing new and ever increasing demands on young people coming into the workforce, necessitating new strategies in occupational training. This challenge is being met partly by adding depth and breadth to the content of occupational training courses so that trainees acquire additional skills. This additional content also creates links with school qualifications and further training. At the same time, sandwich courses at tertiary level provide a link between occupational training and university education. The present study is the first to provide a comprehensive overview of such innovative approaches and models of high-quality training within the German system, analysing those models which have been tested in practice. The authors go on to identify current trends in higher quality occupational training, drawing conclusions as to the need and options for action at the political level. The overwhelming majority of data used in this study has been obtained from an analysis of the contents of the AusbildungPlus database, which is maintained by the Cologne Institute for Business Research (Institut der deutschen Wirtschaft Köln – IW) and sponsored by the German Federal Ministry of Education and Research.